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Gemeindevertretung besucht Windpark Elz

Auf Einladung des Vorsitzenden der Gemeindevertretung Josef Neu, besuchten die Mitglieder der Gemeindevertretung und des Gemeindevorstandes den Windpark am Elzer Berg. Vier Anlagen stehen südlich der A3 in dem Zwickel zwischen ICE-Strecke und der A3, während zwei Anlagen nördlich der A3 im oberen Mittelfeld errichtet wurden. Am Standort der WEA 6  im oberen Mittelfeld bestand die Möglichkeit unter fachkundiger Leitung des Projektleiters Herr Andreas Pasewaldt der Firma Enertrag und Mitgliedern des Planungsbüros „Planungsgemeinschaft Erneuerbare Energien“ sich das Innere des Turms mit der installierten Technik incl. des Kellergeschoss der Windenergieanlage mal aus nächster Nähe anzusehen.

 



Windkraft in Elz!

Fukoshima und Tschernobyl, aber auch die globale Erwärmung der Erde und die damit verbundenen auftretenden Naturkatastrophen, zwingen uns zum energiepolitischen Umdenken.

Windenergie ist eine der Möglichkeiten vorhandene regenerative Energienpotentiale zu nutzen.

Auch Elz hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und einen Windparkt mit sechs Windrädern realisiert.


Warum Windenergie in Elz?
  • Der Anteil erneuerbarer Energie soll in Mittelhessen bis 2020 auf 33% vom Endenergieverbrauch (ohne Verkehr) gesteigert werden)
  • Das Biomasse-Ausbaupotential ist sehr begrenzt: im Kreis Limburg-Weilburg derzeit 2,8 MW installierte Leistung in 6 Biogasanlagen (für ca. 0,6 MW elektr. Leistung sind ca. 230 ha Fläche erforderlich) – Gemarkungsfläche von Elz ist zu klein
  • Wasser, Geothermie und Solarenergie können nur kleine Beiträge liefern – In Elz praktisch kein zusätzliches Potential vorhanden
  • Größtes Ausbaupotential hat die Windenergie, man erwartet, dass zusätzlich ca. 180-200 MW elektrische Leistung im Landkreis installiert werden können (Stand 2011)
  • Windenergieanlagen stellen eine zusätzlich Einnahmequelle für die Gemeinde dar bei gleichzeitiger Einflussnahme auf umweltverträgliche Stromerzeugung

Wie wurde das Projekt gestartet?
  • Antrag der CDU-Fraktion vom 20.11.2010: Errichtung eines Windenergieparks an der ICE-Trasse (Gemeindevorstand wurde am 20.12.2010 einstimmig von der GV beauftragt eine Realisierung zu prüfen)
  • Veröffentlichung eines Interessenbekundungsverfahrens in der HAD am 07.04.2011
  • Insgesamt 4 Interessensbekundungen, 2 kamen in die engere Wahl
  • Regelmäßige Berichterstattung in der Gemeindevertretung zur Information der Öffentlichkeit
  • Entscheidung am 25.7.2011 vom Gemeindevorstand, erweitert um die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses für Planungsgemeinschaft erneuerbare Energien und Firma Enertrag als Generalunternehmer
  • Erste Vorstellung des Projektes in einer Bürgerversammlung am 15.8.2011

Projektablauf
  • Antrag auf Zulassung einer Abweichung von den Darstellungen des Regionalplans Mittelhessen 2010 gemäß § 12 Abs. 2 HLPG für den Bereich „Elzer Berg“ im November 2011
  • Abschluß einer Vereinbarung zur Errichtung von Windenergieanlagen in der Gemeinde Elz incl. der erforderlichen Nutzungsverträge in 2012
  • Einreichung Genehmigungsantrag im Juli 2013, aufgrund etlicher Nachforderungen erfolgte Genehmigung erst am 06.8.2014
  • Aktuelle Windgutachten und neue Windmessungen (Lidar-Messung) in 2014 waren sehr kritisch hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, da in 2014 sehr schlechtes Windjahr
  • Im Januar 2015 Entscheidung von Enertrag das Projekt selbst zu finanzieren
  • eine Bürgerbeteiligung ist aufgrund der langen Vorlaufplanung mit reduzierter Einspeisevergütung und reduzierter Ertragserwartung nicht mehr darstellbar
  • Beginn der Rodungsarbeiten im Februar 2015
  • Fertigstellung Ende Mai 2016
  • Informationen zum Projekt erfolgten für die Bevölkerung in jeder Bürgerver-sammlung und durch die Medien, es gab keinerlei Proteste oder Widerstände gegen das Projekt seitens der Bürgerschaft

Daten und Fakten
  • Das Fundament besteht aus 558 m³ Beton, das sind ca. 1.400 t, und ca. 80 t Bewehrungsstahl
  • Für Baugruben, Wege und Kranstellflächen wurden ca. 25.000 t Boden ausgehoben oder bewegt.
  • Ca. 20.000 m³ Schotter wurden verbaut, das sind ca. 60.000 t
  • Insgesamt waren ca. 4.000 LKW-Fuhren erforderlich
  • Der Kran zur Turmmontage hat eine Höhe von 80 m
  • Der Turm besteht aus einem 80 m hohen Betonsegmentturm und zwei  Stahlsektionen, die zusammen 58 m lang sind. Jedes Stahlsegment wiegt ca. 50 t.
  • Die komplette Maschine auf dem Turm bestehend aus Gondel, Nabe und Rotorblättern wiegt ca. 147 t.
  • Die Rotorblätter sind jeweils 58,5 m lang und wiegen jedes 11 t
  • Böige Winde im Frühjahr haben zu einer Verzögerung der Montage geführt, statt Ende März erfolgte die vollständige Inbetriebnahme nun erst im Juni

Inbetriebnahme und Abschluss der Arbeiten

Daten Inbetriebnahme der Anlagen WEA1-6 :

Inbetriebnahme WEA E1:            erfolgte am 28.06.2016
Inbetriebnahme WEA E2:            erfolgte am 27.04.2016
Inbetriebnahme WEA E3:            erfolgte am 07.04.2016
Inbetriebnahme WEA E4:            erfolgte am 31.03.2016
Inbetriebnahme WEA E5:            erfolgte am 19.05.2016
Inbetriebnahme WEA E6:            erfolgte am 12.05.2016
  • Alle Wege und die Kranstellflächen wurden nach Ende der Arbeiten noch einmal überarbeitet und profiliert
  • Die Fundamente wurden komplett mit Erdmassen bedeckt und mit Landschaftsrasen eingesät
  • An der WEA2 wurde die Böschung noch mit Winkelsteinen gesichert

Nutzen für die Gemeinde Elz
  • Stromproduktion
    Der geplante Mittelwert der Windernte pro Jahr und WEA liegt bei 6.030.584 kWh. Nach Abzug von 3,0% elektrischen Verlusten kann eine Strommenge von 5.849.667 kWh/a und WEA in das Netz eingespeist werden, dies ergibt eine Jahresgesamtproduktion von ca. 35.098.000 kWh ( ursprünglich waren mal 37.500.000 kWh angesetzt worden). Damit ist der Windpark nach wie vor wirtschaftlich zu betreiben. Die Einspeisung erfolgt über eine 20 KV-Leitung im Umspannwerk Staffel. Elz hat in den letzten Jahren durchschnittlich 23.700.000 kWh Strom im Jahr verbraucht, Privathaushalte und Gewerbe zusammen.
    => Der Windpark Elzer Berg kann ca. 150% des Elzer Strombedarfs liefern!
  • Umweltschutz
    Eine Jahresproduktion von 35.098.000 kWh Strom entspricht einer CO2-Einsparung nach TUM (Kraftwerkpark 2000) von bis zu 31.000 t/a.
  • Finanzieller Nutzen
    Garantierte Jahrespacht über 20 Jahre: 30.000,-€ pro WEA, bei 6 Maschinen sind das insgesamt 180.000 € im Jahr, ab ca. dem 12. Jahr zusätzlich auch Gewerbesteuer

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